Montag, 20. April 2009

Tzolkin vs. Dreamspell



Was mir aufgefallen ist, dass manche Menschen Anhänger des Dreamspell von Jose Arguelles sind, und andere eben dem Tzolkin, dem „echten“ MAYAKALENDER folgen. Der Dreamspell ist nun mal als Spiel angelegt, und ähnelt nur dem Mayakalender, wie er von dem Volk der Maya benutzt und angewendet wurde. Allerdings kommt es hier zu einem Konflikt der beiden Interessensgruppen, denn die Anwender des Dreamspell halten vehement an ihrem Kalender fest. Leider stimmen die Zuordnungen dieses Spiels nicht mit den originalen Energiesignaturen überein, und deshalb wundern sich viele Anwender, warum an Tagen wo es eigentlich gut laufen sollte für sie, eben nicht so ist.

Weil Jose Arguelles und seine Frau damals, als das Spiel entwickelt wurde, auf persönliche Daten zurückgriffen. Dreamspell erscheint zwar im Mayakalendergewand, ist jedoch nicht Maya, wie von Arguelles selbst zugegeben wurde.

Dreamspell ist mit seiner Zählung an Geburtsdaten der Erfinder geknüpft. Die Ankerung ist willkürlich gewählt, da Frau Arguelles unbedingt eine bestimmte Energie an ihrem Geburtstag haben wollte, der zufolge sie dann göttlichen Status inne hätte.
Unter anderem deshalb sind Dreamspellrhythmen nicht Maya-Rhythmen. Das bedeutet gleichzeitig, das Dreamspell auch nicht den kosmischen Rhythmen entspricht. Bei der Synchronisation zum Maya Kalender wird die julianische Tageszählung benutzt, nach Joseph Justus Scaliger.

In den Worten der Maya-Ältesten : "Die Verwirrung muss - und das im Interesse der vielen Menschen, aufhören!"


Adam Rubel, Co-Director, Saq' Be': Organization for Mayan and Indigenous Spiritual Studies:
"Bezüglich des Dreamspell und Arbeit von Argüelles: Es ist ganz klar und deutlich gemacht worden und ich denke, dass jeder hier versteht, dieses System in jeder Beziehung bis hin zu den Mayatradition zu unterscheiden ist. [….] Das ist der Wunsch der Älteren, dass die Verwirrung und die falschen Wiedergaben aufhören."


Don Alejandro Cirilo Perez Oxlaj, Grosser Ältester des Nationalrates der Mayaältesten
fragte angesichts des Dreamspell: "Mit welchem Recht verändern Sie unseren Kalender ?"


Arguelles Antwort auf die Kritik hat zwei Phasen durchlaufen. Seine unmittelbare Reaktion war, den Standpunkt zu vertreten, dass er seine spezielle Tzolkin-Rechnung durch göttliche Offenbarung bekommen habe. Da er sich selbst als eine Inkarnation von Pacal Votan betrachtete, ein Maya-König der in Palenque im 7. Jahrhundert n.Ch. herrschte, war für ihn alles, was er tat, in Übereinstimmung mit dem göttlichen Plan. 1998 änderte sich Arguelles Auffassung und er wurde für die Kritik empfänglicher. Nach einem Zusammentreffen mit Don Alejandro Cirilo Perez Oxlaj, erklärte Arguelles, dass die Klassische Tzolkin-Rechnung, die das Maya-Volk fortwährend seit 2500 Jahre benutzt hatte, von gleichem Wert wäre wie die Rechnung, die er selbst aufgestellt hätte. In einem Interview sagte er später, dass sein Kalender eigentlich kein Mayakalender sei, auch wenn er ihn immer noch als besser als alle anderen betrachtet.